Fünf Terrorverdächtige bei britischer Atomanlage gefasst

Die britische Polizei hat nahe der Atomanlage Sellafield im Nordwesten Englands fünf Terrorverdächtige festgenommen. Wie die Polizei mitteilte, erfolgten die Festnahmen der fünf Männer gemäß den britischen Anti-Terror-Gesetzen. Es handle sich um in London lebende Männer jeweils im Alter von "etwa 20 Jahren".


Den Angaben zufolge wurden die Terrorverdächtigen bereits am Montagnachmittag gefasst. Sie waren demnach in einem Wagen unterwegs und wurden von Beamten in der Nähe der Anlage in der Grafschaft Cumbria gestoppt. Sie seien in Polizeigewahrsam genommen und am Dienstagmorgen nach Manchester gebracht worden, teilte die Polizei weiter mit. Ein möglicher Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod des Al-Kaida-Führers Osama bin Laden am Montag werde noch geprüft. Die Untersuchungen leite nun die Anti-Terror-Einheit für den Nordwestbereich des Landes.

Nach einem Bericht der BBC sollen die aus Bangladesch stammenden Männer Filmaufnahmen der Atomanlage gemacht haben. In Sellafield steht unter anderem ein Atomkraftwerk, eine Wiederaufbereitungsanlage und mehrere weitere Anlagen der Atomindustrie.

Sellafield ist einer der größten Nuklearkomplexe in Europa und beherbergt auch eine Wiederaufbereitungsanlage. In Sellafield ereignete sich im Oktober 1957 ein "ernster Unfall" der Stufe 5 gemäß der weltweit gültigen Bewertungsskala INES, als es zu einem Reaktorbrand kam. Die Anlage war früher unter dem Namen Windscale bekannt.

In Nordrhein-Westfalen waren am Freitag drei mutmaßliche Al-Kaida-Mitglieder festgenommen worden. Sie hatten nach Angaben des Bundeskriminalamts Busse oder Bushaltestellen als Anschlagsziel im Visier und wollten mit einer mit Metallteilen gefüllten Bombe möglichst viele Menschen töten.

Quelle: AFP / Handelsblatt